Bautagebuch

Da fragt man wochenlang nach, wann der der Blower-Door-Test durchgeführt wird und immer bekommt man als Antwort, dass er alles fertig sein muss, bevor der durchgeführt wird. Und dann steht heute plötzlich ein Mann in der Tür, der den Test durchführen will. Grit war zufällig da. Dank flexibler Arbeitszeiten konnte ich auch vorbei schauen. So wie es aussieht, ist das Haus wohl dicht. Der Sachverständiger muss es noch durchrechnen, aber er war sich da schon sicher. Warum es heute Nachmittag allerdings aus einer Steckdose zog, müssen wir noch rausfinden.

Nebenbei hat sich die flüssige Abdichtung  der Duschwanne oben ihren Weg durch den Fußboden gesucht und tropft jetzt fröhlich auf den Erdgeschossfußboden. Der Fliesenleger schaut sich das morgen an.

Mit Jörgs tatkräftiger Unterstützung sind wir jetzt dabei, Tapeten an die Wände zu bringen. Nach anfänglichen Verständigungsproblemen, ob man die Tapete nun reißen oder schneiden soll, läuft alles ganz gut. Decke im Flur ist fertig und das erste Kinderzimmer.

…alles so genau nehmen würde, wie Kabel kürzen, dann wären wir schon einen Schritt weiter. Erst will er partout nicht die Cat-Kabel anschließen und dann kürzt er sie ungefragt und schneidet dabei auch noch unsere Beschriftung ab. Jetzt können wir im Wohnzimmer raten, welches Kabel wo unter rauskommt.

…dann haben die meisten Frauen Tränen in den Augen. Vermutlich vor Freude. Endlich jemand, der die Hausarbeit macht. Auch wenn es nur der Fliesenleger ist, der den Boden für die Duschwanne vorbereitet 😉
Man muss seine Art nicht mögen und er hat auch etwas komische Arbeitszeiten, aber er weiß anscheinend, was er tut.

Heute war dann der “große” Tag und das Gerüst wurde abgebaut. Nun kann endlich aufgeräumt werden und die restlichen Außenarbeiten können durchgeführt werden.
Das Haus sieht jetzt auch aus wie ein Haus…also noch mehr als vorher 😉

Unsere Wunschfirma wurde auch auf der Baustelle gesichtet, das macht Mut. Es gibt zwar keine offizielle Aussage vom Bauleiter, aber zumindest ist die Firma noch im Gespräch. In dem Zuge hat sich auch rausgestellt. dass die bereits aufgetragene Dickschicht rissig geworden ist, da sie Frost bekommen hat. Zudem wird das Dichtmaterial, welches seit Monaten auf der Baustelle herumlungert, nun wohl doch nicht verwendet.
Zur Zeit ist auch in der Diskussion, nach welchem Standard das Haus abgedichtet wird. Das Bauunternehmen will nur gegen aufstauendes Sickerwasser abdichten. Besprochen war aber gegen drückendes Wasser…was auch der Statiker empfohlen hat. Leider ist das nirgendwo festgehalten worden. Uns könnte zu Gute kommen, dass der Bauunternehmer in dem Vertrag eine ungenaue Bezeichnung verwendet hat und somit keine  genaue Abdichtungsart festgelegt wurde. Damit dürfte der Statiker bzw. das Bodengutachten wieder von Bedeutung sein. Auf jeden Fall hat dieser Part noch ein gewisses Streitpotential. Bei diesem Punkt wollen wir aber keine Kompromisse eingehen, dann ein trockenes Haus steht und fällt mit der Abdichtung.

Der Bauleiter hat sich anscheinend mit der Sanitärfirma geeinigt, das betreffende Stück Estrich ist wieder raus. Schon beeindruckend, wie sauber das geht, man sieht gar nicht, dass da jemals Estrich war.

Das fehlende Gerüst hat auch einen Nachteil…es kommt kein Bauarbeiter mehr in das Haus. Das ist ja jetzt der Graben.

Die Maulwürfe waren auch wieder fleißig und haben schön unseren Graben zugebuddelt. Wenn es jetzt regnet, staut es sich wieder. Mit denen müssen wir nochmal ein ernsthaftes Wort wechseln…der Nachbar hat auch einen schönen Rasen 😉

Ach ja, übrigens…die Rehe haben gewonnen 😀

Heute war der Vor-Ort-Termin, um die weiteren Schritte bezüglich der Drainage und der Abdichtung des Gebäudes festzulegen. Zwei Firmen waren vor Ort. Einmal die Maurerfirma, die schon die grandiose Arbeiten beim Rohbau abgeliefert hat und dann eine zweite Firma, welche uns wesentlich kompetenter erschien. Wir haben unserem Bauleiter zu verstehen gegeben, dass wir durchaus bereit sind, ein bisschen mehr zu zahlen, damit die zweite Firma die Arbeiten ausführt.
Wenn man den “Fachgesprächen” so zuhört, kann einem schon leicht übel werden. Für meinen Geschmack waren da zuviele “sollte” und “müsste” in den Sätzen drin.

Auf jeden Fall kommt diese Woche noch das Gerüst weg. Dann kann es endlich weitergehen.

Der Estrich trocknet so fleißig vor sich hin und es wird Zeit, dass er trocken wird. Die provisorische Elektroheizung zieht knapp 120kWh/Tag durch die Leitung…

Heute haben wir zufällig den Fliesenleger auf der Baustelle angetroffen. Er wollte sich das Ganze schonmal ansehen und hat uns nebenbei noch erzählt, dass er die Fliesen vom Baumarkt noch gar nicht geholt hat…der Kassenzettel hatte etwas gelitten. Damit begann auch das Drama im Baumarkt. Man sollte meinen, eine Auftragsnummer zusammen mit einer Abholnummer ist ausreichend eindeutig. Tja, nach knapp 30 Minuten konnte mir die Dame an der Information auch einen Ersatzzettel ausstellen. Den darf der Fliesenleger nun nicht vermöhlen.

Und wie wir heute festgestellt haben, haben die Estrichleger gepennt. Die Duschwanne oben sollte eigentlich in den Boden gelassen werden, damit die nicht so hoch herausragt. Nun ist da aber kein Loch mehr. Wieder aufreißen fällt vermutlich auch flach, da darunter die Fußbodenheizung ist. Mal sehen, was die Sanitärfirma für einen Vorschlag dazu hat.

Während der Woche sind ein paar Kleinigkeiten passiert, die wir erst heute mitbekommen haben.

Der Dachkasten wurde weiß gestrichen, wenn auch etwas lieblos. Oder ihm ist zwischendurch die Farbe ausgegangen.

Die Sanitärfirma hat zum Glück rechtzeitig mitbekommen, dass das Abflussrohr unter der Küche…sagen wir mal…etwas deplatziert ist. Oder anders ausgedrückt, Stoßlüften würde im Keller flach fallen 😉
Die Solarpanelen wurden auch angeschlossen, sie nützen uns aber noch nichts. Dafür wurde die provisorische Elektroheizung eingebaut und versucht nun, den Estrich zu erwärmen.

Die Trockenbauer haben die Wände im Obergeschoss verspachtelt und auch die Decken glatt gemacht.

Der Elektriker muss wohl auch da gewesen sein (seine Arbeitszeiten haben wir noch nicht wirklich verstanden) und hat einen Teil der Steckdosen eingebaut. Damit ihm nicht langweilig wird, kann er die gleich wieder ausbauen, er weiß es nur noch nicht. Sie haben die falsche Farbe. Das kommt davon, wenn man sich nichts aufschreibt. Aber das übt.

Was war zuerst da? Eine Frage, die die Menschheit seit Jahrhunderten beschäftigt. Ein fast ebenso großes Fragezeichen muss die Frage “Fliesenleger oder Heizungsbauer?” aufwerfen. Der Fliesenleger fängt nicht an, bevor der Estrich durchgewärmt wurde und der Heizungsbauer kann die Heizung nicht aufstellen, weil die Fliesen nicht da sind.

Aber irgendwie haben sie sich doch geeinigt, es kommt eine provisorische Heizung auf Strombasis rein.

Der Fliesenleger fängt am 16. an und ist in seiner Arbeit hoffentlich besser als in seinen kommunikativen Fähigkeiten…